Dieses Jahr bin ich echt in die Holunder-Großproduktion eingestiegen :). Neben Sirup und Gelee wollte ich nämlich auch unbedingt Hollerküchle backen. Ich kenne dieses Fettgebäck aus einem Urlaub, als ich vor ewigen Jahren mal mit meiner Tante und meinem Onkel eine Fahrradtour gemacht habe. Wir sind irgendwo im Bayrischen in ein Gasthaus eingekehrt und ich habe als Nachtisch besagte Hollerküchle gegessen und war total begeistert davon. Daran habe ich mich wieder erinnert und wollte das Gebäck unbedingt nachbasteln. Ich muss sagen, das habe ich ganz gut geschafft ;) Die Hollerküchle sind wunderbar knusprig und der Weinteig harmoniert sehr gut mit dem Aroma der Blüten. Natürlich ist das eine ziemlich fettige Angelegenheit, weil die Blüten im tiefen Fett frittiert werden, sodass man wirklich nicht mehr als ein oder zwei Stück pro Person rechnen sollte. Wenn etwas Teig übrig bleibt, kann man den aber auch wunderbar als Pfannkuchen ausbacken, sogar am nächsten Tag schmeckt das noch sehr gut. Dazu habe ich Weinschaum (aus Johann Lafers "Desserts, die mein Leben begleiten") gemacht und ich muss sagen, das ist der absolute Oberhammer. Der Schaum schmeckt süß, leicht säuerlich (abhängig vom verwendeten Wein) und ist wunderbar cremig, die perfekte Ergänzung zum knusprigen Hollerküchle.
Für die Hollerküchle:
12-15 Holunderblütendolden (schön aufgeblüht, mit langen Stängeln)
100g Mehl
1 Prise Salz
2 EL Zucker
150ml Weißwein
50ml Mineralwasser
1 Ei
1 EL geschmolzene Butter
Öl zum Frittieren
Puderzucker zum Bestäuben
Für die Hollerküchle die Holunderblüten gut säubern (Insekten ablesen, vertrocknete Blüten entfernen), jedoch nicht waschen. Das Mehl mit Salz und Zucker mischen. Wein und Wasser dazugeben und mit dem Schneebesen glatt rühren. Das Ei trennen und das Eigelb sowie die geschmolzene Butter unter die Mehlmischung rühren. Den Teig zugedeckt 30 Minuten quellen lassen. Danach das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen und unter den Weinteig heben. In einem breiten Topf das Öl erhitzen (es sollte ca. 5-6 cm hoch stehen). Wenn das Öl heiß genug ist (es steigen Bläschen auf, wenn man einen Holzkochlöffel hineinhält) die Holunderblüten nacheinander mit den Blüten in den Teig tauchen, etwas abtropfen lassen, in das Öl geben und goldbraun frittieren. Die Hollerküchle herausnehmen, auf Küchenpapier abtropfen lassen und mit Puderzucker bestreut servieren.
Für den Weinschaum:
80ml Weißwein
2 Eigelbe
40g Zucker
Schale ½ Orange
Schale ½ Zitrone
Für den Weinschaum alle Zutaten über den Wasserbad schaumig schlagen.
Viel Spaß beim Nachbacken und lasst es euch schmecken!
Oh, das sieht aber super lecker aus. Ich kenne diese Küchle aus der Schule, den Holler haben wir im angenzenden Park gesammelt und dann verarbeitet. Das würde ich heute nicht mehr machen.
AntwortenLöschenDankeschön :)
LöschenIch habe beim Sammeln der Blüten auch darauf geachtet keine vom unteren Teil des Strauches zu nutzen und nicht von einem Baum an einer stark befahrenen Straße zu sammeln, dann dürfte es aber kein Problem geben.
LG
Miri