Sonntag, 25. Februar 2018

Indische Rote Linsensuppe mit Bockshornkleeblättern

Ich habe doch versprochen, dass ich euch noch ein paar Rezepte mit getrockneten Bockshornkleeblättern liefere. Und hier bin ich schon mit dem nächsten: eine indische rote Linsensuppe. Sehr lecker, sehr würzig und sehr wärmend, genau das richtige bei diesem Wetter. Die Suppe enthält für indische Verhältnisse vergleichsweise wenige Gewürze, aber die paar haben es in sich. Durch den Kurkuma bekommt die Suppe die knallig gelbe Farbe und die Bockshornkleeblätter bringen den typischen Geschmack und eine herrliche Würze. Der Zitronensaft verhindert, dass die Suppe langweilig und muffig schmeckt, sondern frischt sie ordentlich auf. Ein tolles, einfaches Gericht, das dazu noch vegan und schnell gemacht ist.


Für die Suppe:
1 EL Öl
1 kleine Zwiebel, fein gewürfelt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 kleines Stück Ingwer, fein gehackt
1 TL Chiliflocken
1 TL Kreuzkümmel
1 TL Kurkuma
1 cup Rote Linsen
1 Liter Wasser
2 EL getrocknete Bockshornkleeblätter
1 EL Zitronensaft
Salz

Für die Suppe die Zwiebeln zusammen mit Knoblauch und Ingwer in Öl anschwitzen, bis die Zwiebeln glasig sind. Dann die Gewürze zufügen und kurz mitanbraten. Die Linsen und das Wasser zufügen und alles ca. 15 Minuten kochen lassen, bis die Linsen gar sind und anfangen zu zerfallen. Dann die Bockshornkleeblätter und den Zitronensaft zufügen, mit Salz abschmecken und noch zwei Minuten kochen lassen. Dazu passt indisches Fladenbrot.

Viel Spaß beim Nachkochen und lasst es euch schmecken!

Samstag, 17. Februar 2018

Crème brûlée

Ich weiß überhaupt nicht warum ich im Blog noch immer kein Rezept für Crème brûlée habe?! Das kann so ja nicht bleiben, schließlich ist das einer der Dessert-Klassiker schlechthin. Außerdem hatte ich das Rezept vor vielen Jahren bereits mehrere Male für meine Schwiegermutter gemacht, die das zu Weihnachten servieren wollte. Das Rezept stammt von Johann Lafer aus dem Buch „Desserts, die mein Leben begleiten“, wobei ich das Verfahren ein bisschen vereinfacht habe. So funktioniert es wunderbar und wird herrlich cremig. Die knusprige Zuckerkruste ist das Alleinstellungsmerkmal und ohne wäre es ja auch nur ein schnöder Pudding (der aber auch sehr lecker schmeckt). Wer euch erzählt, dass man die Kruste auch unter dem Backofengrill hinbekommt, der lügt. Ich habe es ausprobiert und das Ergebnis war eine warme, wieder flüssig gewordene Creme und die Zuckerkruste war noch weit davon entfernt, eine Kruste zu sein. Hier muss man also wirklich mal zum „Spezial-Werkzeug“ greifen und einen Bunsenbrenner nehmen. So wird die Kruste perfekt. Für mich ist das ein perfektes Dessert, das man nicht nur zu besonderen Gelegenheiten genießen sollte ;)

 
Für 5 Portionen:

6 Eigelbe
110g Zucker
Mark 1 Vanilleschote
200ml Milch
500ml Sahne
Zucker zum Bestreuen


Für die Crème brûlée die Eigelbe mit dem Zucker vermischen. In der Zwischenzeit die Vanilleschote zusammen mit Milch und Sahne einmal aufkochen lassen. Die Sahnemischung dann vorsichtig unter ständigem Rühren in die Eigelbmischung rühren. Die Mischung durch ein Sieb gießen und dann in kleine ofenfeste Förmchen füllen. Ich habe hierfür kleine Glasförmchen mit ca. 10cm Durchmesser und 4cm Höhe benutzt. Ihr könnt aber auch Suppenteller verwenden. Die Förmchen auf ein Backblech stellen und dieses in den auf 140°C (Ober-/Unterhitze) vorgeheizten Ofen schieben. Nun kochendes Wasser auf das Blech gießen, sodass die Förmchen halb hoch im Wasser stehen. Die Crème bûlée nun ca. 45 Minuten garen, herausnehmen und erkalten lassen. Die Crème im Kühlschrank vollständig abkühlen lassen und dann die Oberfläche gleichmäßig mit einer dünnen Schicht Zucker bestreuen. Den Zucker mit einem Bunsenbrenner karamellisieren und die Crème brûlée sofort servieren.

Viel Spaß beim Nachmachen und lasst es euch schmecken!

Sonntag, 11. Februar 2018

Chicken Methi

Wenn ihr auch das Ghormeh sabzi gemacht und euch extra dafür eine Großpackung getrocknete Bockshornkleeblätter gekauft habt, mit denen ihr nichts anderes anzufangen wisst, habe ich heute ein tolles Rezept für euch, das mehr als eine „Resteverwertung“ für übrig gebliebene Bockshornkleeblätter ist: Chicken Methi. Ein indisches Curry mit vielen Gewürzen und natürlich Bockshornkleeblättern, das durch Joghurt herrlich cremig wird. Ich kann euch eine eindeutige Nachkochempfehlung geben, denn die Aromen harmonieren einfach wunderbar und die Bockshornkleeblätter machen das Gericht erst besonders und ausgewogen.
 


Für das Chicken Methi:
2 Lorbeerblätter
3 Kardamomkapseln
2 EL Öl
500g Hähnchen, in Stücke geschnitten
2 Zwiebeln, fein gewürfelt
3 Knoblauchzehen, fein gehackt
1 Daumengroßes Stück Ingwer, fein gehackt
1 TL Garam Masala
1 TL Kurkuma
1 TL Koriander
1 TL Chiliflocken
Salz
200ml Brühe
2 EL Bockshornkleeblätter, getrocknet
1 cup Joghurt

Für das Chicken Methi die Lorbeerblätter und Kardamomkapseln in Öl rösten, dann das Hähnchen zufügen und anbraten, heraus nehmen und zur Seite stellen. Dann die Zwiebeln, Knoblauchzehen und Ingwer in etwas Öl anbraten, bis die Zwiebeln glasig sind. Dann die Gewürze zufügen, anrösten, mit Salz würzen und mit Brühe ablöschen. Alles ca. 10 Minuten leise köcheln lassen, dann das Hähnchen, die Bockshornkleeblätter und den Joghurt zufügen und weitere 5 Minuten köcheln lassen. Zusammen mit Reis oder Naan servieren.

Viel Spaß beim Nachkochen und lasst es euch schmecken!

Sonntag, 4. Februar 2018

Ghormeh sabzi

Vor einiger Zeit habe ich euch ja bei dem Rezept für persischen Reis erzählt, dass wir bei meiner iranischen Freundin eingeladen waren und sie Ghormeh sabzi, das persische Nationalgericht für uns gekocht hat. Das Gericht war für uns etwas ganz besonderes, da es so ganz anders schmeckt, als alles, was wir hier so kennen und essen. Klar, italienisch und indisch oder chinesisch angehauchte Gerichte kennt man ja hier mittlerweile, auch wenn sie nicht immer authentisch sind. Aber dieses Gericht war für mich ganz neu und fremd, obwohl es ja nicht mit abwegigen Zutaten gekocht wird, die Zusammenstellung macht es hierbei. 


Wobei, getrocknete Limetten in Deutschland wirklich nicht alltäglich sind. Als mir besagte Freundin dann getrocknete Limetten mitgebracht hatte, konnte ich den Eintopf auch selbst nachkochen, denn ohne diese Spezialität kann man sich das Kochen von Ghormeh sabzi, laut Aussagen in diesem Rezept, an dem ich mich orientiert habe, gleich vergessen. Man kann sie online oder im persischen Lebensmittelgeschäft kaufen, sollte man das Glück haben, ein solches in Reichweiter zu finden. Ich habe auch gelesen, dass man persische Limetten, die man ja hier im Supermarkt leicht findet, selbst trocknen kann. Ich habe es noch nicht ausprobiert, würde aber empfehlen, dies im Ofen bei niedriger Temperatur oder in einem Dörrautomaten zu machen, damit man nicht Gefahr läuft, dass die Limetten verschimmeln statt zu trocknen. Die getrockneten Limetten riechen einfach fantastisch, da könnte ich mir auch ein Parfum draus vorstellen. Und im Gericht geben sie ihren herrlichen Geschmack und auch etwas Säure ab. Wer mag, kann den Eintopf am Ende der Kochzeit noch mit etwas frischem Limettensaft abschmecken, das gibt noch etwas Pepp und Frische. Ich habe es nicht ausprobieren können (weil ich selbst noch keinen habe, für mein Pulled Pork habe ich mir einen geliehen), aber wenn man das Fleisch vorher ca. 15 Minuten im Schnellkochtopf gart, wird es noch mürber. Meine Freundin hatte das Fleisch nämlich vorher auch im Schnellkochtopf gegart. Ich würde es angebraten,dann mit etwas Brühe aufgießen, den Topf verschlossen und dann 15 Minuten unter Druck garen. Danach die Zwiebeln in einem weiteren Topf in etwas Öl anbraten und wie im Rezept beschrieben fortgefahren (nur das erste Garen vom Fleisch allein kann man sich dann sparen). Das muss ich das nächste Mal auch ausprobieren, denn es hat noch besser geschmeckt. 
 


Eine weitere Zutat, die essentiell für Ghormeh sabzi ist, ist Bockshornklee und zwar die Blätter, nicht die getrockneten gemahlenen Samen, die man hier viel einfacher bekommt. Ich konnte keinen frischen Bockshornklee finden und wurde dann nach langem Suchen endlich im Asialaden fündig, zwar nur die getrocknete Variante aber immerhin, es funktioniert auch so. Nachdem ich nun alles beisammen hatte, konnte es losgehen. Und es hat super gut geschmeckt, einfach unglaublich aromatisch, würzig und herzhaft. Für mich ein ganz tolles, neues Erlebnis über das ich mich sehr freue. Jedes Mal, wenn ich das Gericht nun wieder koche (vier Limetten habe ich noch), kann ich an unsere sehr schöne Einladung bei meiner Freundin denken. So muss Essen sein – mit Geschichte und Erinnerungen.


Für den Eintopf:
500g Rindfleisch, in Stücke geschnitten
Öl
2 Zwiebeln, fein gewürfelt
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
1 TL Kurkuma
400ml Brühe
Salz
Pfeffer
1 Bund Frühlingszwiebeln, in feine Ringe geschnitten
Öl
75g gehackte, frische Petersilie
25g gehackter, frischer Koriander (oder wie bei mir, weitere Petersilie)
4 EL getrocknete Bockshornkleeblätter
2 getrocknete persische Limetten, mit einem Messer angestochen und in Wasser eingeweicht
2 Dosen Kidneybohnen, abgetropft
1 - 2 EL Limettensaft (optional)


Für das Ghormeh sabzi das Fleisch in Öl von allen Seiten scharf anbraten, dann die Zwiebeln und den Knoblauch zufügen und mit anbraten. Den Kurkuma zufügen und mit andünsten, dann mit Brühe ablöschen, kräftig mit Salz und Pfeffer würzen und 1 Stunde leise köcheln lassen. In der Zwischenzeit die Frühlingszwiebeln in etwas Öl anbraten, dann Petersilie, Koriander und Bockshornkleeblätter (vorher 1 Minute lang in Wasser einweichen und dann durch ein Sieb abgießen) zufügen und so lange braten, bis die Kräuter zusammengefallen sind. Die Kräutermischung zum Fleisch geben, die Limetten und die Bohnen zufügen und den Eintopf weitere 1 Stunde leise köcheln lassen und dann nach Belieben mit Limettensaft abschmecken. Dazu passt persischer Reis.

Viel Spaß beim Nachkochen und lasst es euch schmecken!