Samstag, 27. Januar 2018

Markklößchensuppe

Nachdem ich euch letzte Woche die ungarische Fleischsuppe meiner Schwiegerfamilie vorgestellt habe, kommt heute noch die deutsche Variante mit Markklößchen. Meine absolute Lieblingssuppe, die es in meiner Familie seit ich denken kann an jedem Festtag als Vorspeise gibt. Wenn es die nicht gibt, dann ist Weihnachten oder Ostern nicht komplett. Schon als Kind war ich verrückt nach den Markkößchen, die meine Oma immer schon vorbereitet hatte und für jeden abgezählt in der heißen Suppe schwammen. Wenn mein Bruder und ich Glück hatten, haben wir von unseren Verwandten immer noch großzügig ein oder zwei Markklöße geschenkt bekommen, das war das Beste. Ganz früher hat meine Oma die Markklößchen immer mit richtigem Rindermark gemacht, als dann der BSE-Skandal aufkam, ging sie dazu über, Butter zu benutzen. Das schmeckt zwar etwas anders, aber nicht weniger lecker. Die Klößchen lassen sich übrigens wunderbar vorbereiten und einfrieren, dann muss man sie nur kurz vor Ende der Kochzeit der Suppe hinzufügen. In 90 Prozent aller Fälle essen wir die Suppe mit Reis als weiterer Einlage, aber hin und wieder kommt statt des Reis auch Grünkernmehl, das mit etwas Wasser verrührt und aufgelöst wird, in die Suppe. Das schmeckt nicht nur herrlich, sondern macht die Suppe auch wunderbar cremig. Das Rindfleisch kann man, wie hier auf den Bildern, klein schneiden und in der Suppe servieren oder man serviert es separat mit Salzkartoffeln und einer Merretichsauce - ein Gedicht. Ohne weitere Umschweife kommt nun die wohl leckerste Suppe überhaupt.


Für die Suppe:
2l Wasser
500g Rindersuppenfleisch
1 Bund Suppengemüse, fein gewürfelt

1 Zwiebel, fein gewürfelt
1 Tomate
Salz
½ halbe (große) Tasse Reis
1 Ei
Muskat
Petersilie

Für die Suppe das Wasser mit Suppenfleisch, Suppengemüse, Zwiebel, Tomate und Salz 1 ½ Stunden kochen lassen. Dann den Reis zufügen und weitere 15 Minuten kochen lassen. Anschließend kommen die Markklößchen hinzu und ziehen noch 15 Minuten in der Suppe gar. Zum Schluss das Ei mit Muskat und Petersilie würzen und mit etwas der Brühe verquirlen, dann zurück in die Suppe geben und sofort servieren.

Für die Markklößchen:
1 Brötchen
1 Markknochen oder 40g Butter
1 Ei
Salz
Muskat
Petersilie
Paniermehl

Für die Markklößchen das Brötchen in kaltem Wasser einweichen. Das Mark aus den Knochen lösen und in einem Topf ausbraten. Alternativ die Butter schmelzen lassen (wer mag kann sie auch bräunen, das ist bestimmt auch toll). Dann das Brötchen ausdrücken und das Fett und Ei zufügen. Die Masse kräftig mit Salz, Muskat und Petersilie würzen. Die Masse gut verkneten und so viel des Paniermehls zufügen, bis ein glatter, leicht fester Teig entsteht. Aus der Masse kleine Klößchen formen und 15 Minuten in der Suppe gar ziehen lassen, bis sie oben schwimmen.

Viel Spaß beim Nachkochen und lasst es euch schmecken!

Freitag, 19. Januar 2018

Ungarische Rindfleischsuppe

Es ist Suppenzeit! Was gibt es schließlich besseres, als im warmen Zimmer zu sitzen und eine dampfende heiße Suppe auf dem Tisch zu haben, während es draußen stürmt und regnet?! Und jeder weiß natürlich, dass eine warme, nahrhafte Suppe das beste Mittel gegen jede Art von Erkältung ist :). Deshalb stelle ich euch heute die ungarische Rindfleischsuppe aus meiner Schwiegerfamilie vor. Das Besondere daran ist, dass das Fleisch aus der Suppe genommen und zerteilt wird. Die Einlage und die Brühe werden getrennt serviert und erst im Teller individuell wieder zusammengefügt. Ich weiß nicht, ob das in allen ungarischen Familien so gehandhabt wird, aber bei der Familie meines Mannes ist es so Tradition. Die Suppe, wie Suppen generell, ist zwar nicht sonderlich fotogen, aber schmeckt dafür umso besser, Soulfood halt. Nächste Woche folgt dann noch die Rindfleischsuppe aus meiner Familie, so wie wir sie schon seit Jahrzehnten an den Feiertagen essen. Bevor ich es vergesse noch ein Wort zu den Suppennudeln: klassisch sind ganz dünne lange Suppennudeln, die man in Ungarn in jedem Supermarkt bekommt. In Deutschland nimmt man ja eher kleine Nudeln, aber es gibt auch dünne, lange Eiernudeln, die ihr genauso gut verwenden könnt.


Für die Suppe:
4l kaltes Wasser
700g Rinderbeinscheibe mit Knochen
500g Rindersuppenfleisch
1 große Zwiebel, geschält und halbiert
4 Knoblauchzehen, geschält und angedrückt
Pfefferkörner
1 Lorbeerblatt
Salz
6 Karotten, geschält und längs halbiert
2 Kartoffeln, geschält und geviertelt
¼ Stück Sellerie, geschält und halbiert
½ Stange Lauch, in drei Stücke geteilt
200g Ungarische Suppennudeln oder andere dünne Suppennudeln

Für die Suppe das Wasser mit Beinscheibe, Suppenfleisch, Zwiebel, Knoblauch, Pfeffer, Lorbeer und Salz in einen großen Topf geben und 1 ½ Stunden leicht köcheln lassen. Dann das Gemüse zufügen und eine weitere Stunde kochen lassen. Die Nudeln separat kochen und mit der Suppe servieren. 

Viel Spaß beim Nachkochen und lasst es euch schmecken!

Freitag, 5. Januar 2018

Haselnuss-Orangen-Biscotti

Ich hoffe, ihr seid gut in das neue Jahr gestartet, das für mich jetzt das achte Jahr, in dem ich blogge, ist. Mal sehen, was es noch für uns bereit hält. Januar ist ja eigentlich der Monat der guten Vorsätze, die dann doch nicht eingehalten werden. Deshalb gibt es bei auch gleich wieder etwas Süßes ;) Da ich noch Haselnusskerne im Schrank hatte, habe ich mich für diese Haselnuss-Orangen-Biscotti entschieden. Eigentlich bin ich kein Fan von Biscotti, die man ja nur genießen kann, wenn man sie in etwas tunkt, z.B. Kaffee. Ich dachte, vielleicht liegt das daran, dass ich bisher keine guten gegessen hatte. Die waren alle staubtrocken und man hat sich fast die Zähne dran ausgebissen und vom Geschmack waren die auch alle nicht besonders gut. Und was soll ich sagen? Diese selbstgemachten Haselnuss-Orangen-Biscotti schmecken tatsächlich um Längen besser. Zwar sind sie auch sehr knusprig durch das zweimalige Backen, aber die Haselnüsse und die Orangenschale schmecken wunderbar zusammen. In der Tat schmecken die Biscotti am besten, wenn man sie in etwas Kaffee tunkt, aber das ist ja nichts schlimmes. Ich bin zwar immer noch nicht der größte Fan von Biscotti oder italienischem Gebäck an sich, aber langsam kann ich den Reiz daran verstehen. Und schließlich könnte man das zweite Backen etwas verkürzen oder den Teig gleich zu kleinen Plätzchen formen und dann kürzer und nur einmal backen, denn die Geschmackskombination von Haselnuss und Orange ist echt unschlagbar gut. Am besten macht ihr euch selbst ein Bild davon.



Für ca. 60 Stück:
200g Haselnusskerne
2 Eier
150g Zucker
1 EL Vanillezucker
1 TL abgeriebene Orangenschale
250g Mehl


Für die Biscotti die Haselnusskerne auf ein Backblech verteilen und bei 200°C (Ober-/Unterhitze) ca. 10 Minuten rösten, dann in ein sauberes Küchentuch geben und die Nüsse kräftig reiben, bis die braune Haut der Nüsse entfernt ist. Die Nüsse dann erkalten lassen. Die Eier mit dem Zucker und dem Vanillezucker schaumig schlagen, dann die Orangenschale unterrühren. Mehl untermischen und dann die Haselnusskerne unterheben. Den Teig zu zwei Rollen formen (entweder auf einer bemehlten Arbeitsfläche oder so wie ich, direkt mit zwei Löffeln auf dem Backblech) und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen. Die Teigrollen bei 180°C (Ober-/Unterhitze) 20 Minuten backen. Die Rollen herausnehmen und leicht abkühlen lassen, dann in ca. 2cm dicke Scheiben schneiden und mit der Schnittfläche nach unten zurück auf das Backblech legen. Die Biscotti nun bei 160°C (Ober-/Unterhitze) weitere 10 - 15 Minuten trocknen lassen.

Viel Spaß beim Nachbacken und lasst es euch schmecken!