Es wird wieder Herbst! Auch wenn es noch schön warm ist und ich die letzten Spätsommertage mit dem schönen goldigen Licht über alles genieße, merke ich doch, dass der Herbst nicht mehr fern ist. Woran ich das merke? An diesem Korb voller Äpfel, den ich vor ein paar Tagen gepflückt habe.
Was macht man mit so einer Menge an Äpfeln bloß? Ich esse die zwar auch gerne pur, aber so viel kann ich nicht essen, ohne dass sie mir wohl oder übel irgendwann schlecht werden würden und dafür sind sie doch vieeeeel zu schade :). Letztes Jahr habe ich aus der Apfelernte kiloweise Apfelmus gekocht. Aber ich wollte mal was Neues ausprobieren. Deshalb habe ich mir den alten Entsafter meiner Oma geschnappt und Apfelsaft gemacht.
Dafür habe ich einfach die Äpfel geviertelt und entkernt.
Der Entsafter besteht aus einem Korb, in dem die Äpfel ihren Platz finden, einem darunter liegendem Auffangbecken für den Saft und dem untersten Teil, in den man Wasser einfüllt. Selbstverständlich war ein Deckel und Abfüllschlauch auch noch dabei. Der Entsafter wird nun auf den Herd gestellt und man dämpft die Äpfel solange, bis sie ihren Saft abgeben. Der Saft wird dann sofort, also noch heiß, in Flaschen abgefüllt. Im Kühlschrank hält sich der Saft dann 3-4 Tage. Da meine Äpfel eine rote Schale hatten, ist der Saft auch leicht rötlich :). Er ist etwas dickflüssiger als gekaufter Saft, schmeckt aber mit Wasser verdünnt echt super. Leider wird der Saft heiß gewonnen, wodurch die Vitamine etwas flöten gehen. Mittlerweile gibt es aber auch Entsafter, die den Saft im Prinzip aus den Früchten pressen.
Irgendwie fand ich es viel zu schade die übrig gebliebenen gedämpften Äpfel einfach so zu entsorgen und deshalb habe ich sie durch die Flotte Lotte gedreht, sodass ich ein feines Mus hatte. Daraus habe ich (zum Teil) selbstverständlich wieder Apfelmus gemacht und es einfach mit etwas Zimt und Zucker gewürzt. Eine andere Variante zur Verarbeitung der restlichen Äpfel ist Apple Butter. Das hat mit Butter im eigentlichen Sinn nichts zu tun, sondern ist ein sehr feines und dunkles Fruchtmus, ähnlich einer Marmelade. Die Apple Butter besteht im Prinzip nur aus den gedämpften Äpfeln, Zucker und ein paar Gewürzen. Ich würde das nächste mal aber noch den Saft und die Schale einer halben Zitrone hinzufügen, damit das ganze noch etwas an Kontrast gewinnt und hab das dementsprechend im Rezept auch schon vermerkt.
Für die Apple Butter:
1,5 kg Apfelmus
500g Zucker
1 TL Zimt, gemahlen
1 Prise Nelken, gemahlen
Saft und Schale einer Zitrone
Für die Apple Butter das Apfelmus mit dem Zucker und den Gewürzen mischen und in einen ausreichend großen Topf geben. Jetzt unter ständigem Rühren (Vorsicht, es brennt schnell an) das Mus solange leicht köcheln lassen, bis es eine dunkle karamellige Farbe angenommen hat und sich die Menge verringert hat, da das restliche Wasser einfach verkocht. Das hat bei mir so ca. 45 Minuten gedauert. Jetzt das Mus nochmal mit dem Pürierstab sehr fein mixen und noch heiß in sterilisierte Gläser füllen.
Die Apple Butter kann man selbstverständlich auch mit frischen Äpfeln machen. Dafür die Äpfel schälen, entkernen und in kleine Stücke schneiden. Zusammen mit etwas Wasser oder Cidre (nur so viel, dass die Äpfel leicht bedeckt sind und nicht anbrennen) weich dünsten und dann pürieren. Danach weiter vorgehen wie oben beschrieben.
Die Apple Butter schmeckt sehr lecker und irgendwie fast wie ein Bratapfel-Aufstrich. Ich könnte mir auch vorstellen, dass sie als Füllung von diversen Weihnachtsplätzchen gut schmecken könnte, aber daran kann ich jetzt im Moment noch gar nicht denken, schließlich ist jetzt erstmal Herbst :).
Viel Spaß beim Nachmachen und lasst es euch schmecken!
Ich bin ja so ein bißchen neidisch, obwohl ichÄpfel roh gar nicht so mag, aber die Apple Butter lacht mich gerade sehr an! Und Apfelsaft liebe ich sowieso über alles!
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